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2. Holzverbindungen

Die Grundpfeiler der Holzverarbeitung sind die verschiedenen Holzverbindungen. Nur wer hier die richtigen Techniken anwendet kann die strukturelle Stabilität des Möbelstücks gewährleisten. Insbesondere bei tragenden Möbelstücken, wie zum Beispiel Stühlen ist dies besonders Wichtig.


Wenn man einen Blick zurück in die Geschichte der Schreinerkunst wirft, sieht man, dass früher zur Verbindung verschiedener Elemente hauptsächlich reine Holzverbindungen genutzt wurden. Dies rührt daher, dass früher einfach weniger technische Mittel vorhanden waren um komplexere Verbindungen einzusetzen. Dies führte aber auch dazu, dass es unter den reinen Holzverbindungen zu ganz schön kreativen Verbindungstypen kam, um alle möglichen Verbindungsarten abzudecken.


Bei einer Schlitz- und Zapfenverbindung zum Beispiel, wird in einem Element ein rechteckige Aussparung freigelegt, während im Gegenstück ein passender "Zapfen" geformt wird. Diese werden nun im Schlüssel-Schloss Prinzip ineinander geführt, was mit etwas Leim zu einer soliden und standhaften Verbindung führt.


Eine weitere reine Holzverbindung ist die Zinkung. Diese wird hauptsächlich zur Verbindung zweier Elemente im rechten Winkel verwendet. Hier werden an beiden Elementen "Zinken" angebracht, welche man sich wie Zinnen einer Burg vorstellen kann. Wenn nun die beiden Elemente im rechten Winkel aneinander angebracht werden, verkeilen sich beide Seiten ineinander und mit etwas Leim wird auch hier eine große Stabilität geschaffen.


Im Vergleich dazu schon fast simpel wirkend, gibt es noch die Überblattung. Hier wird in beiden Elementen eine gleichförmige Aussparung eingehalten, welche in Kombination miteinander eine solide Verbindung schafft.


Von diesen reinen Holzverbindungen kann man noch Holzverbindungen mit zusätzlichem Verbindungselement unterscheiden. Diese sind gekennzeichnet dadurch, dass die Verbindung von einem zusätzlichen chemischen oder mechanischen Zusatzelement verstärkt wird, oder sogar darauf basiert. Oftmals sind hierfür spezielle Maschinen notwendig, aber beim korrekten Einsatz können somit zeiteffizient besonders stabile Bindungen geschaffen werden.


Eine solche Verbindung ist die Verwendung von Klassischem Holzleim, bzw. PU-Leim. Hiermit können beispielsweise reine Holzverbindungen um ein vielfaches verstärkt werden. Ein Vorteil von Leim ist, dass er wenn er richtig angewendet wird am fertigen Möbelstück nicht mehr sichtbar ist. Ein Nachteil hingegen ist die Wartezeit, welche man nach dem Auftragen einhalten muss.


Weitere Holzverbindungen mit zusätzlichem Verbindungselement sind Verbindungen mit Holzdübeln, Nageln, Schrauben, Lamellos oder Dominos. Diese benötigen zwar alle ihre eigenen Speziellen Werkzeuge zur Anwendung, haben aber auch unterschiedliche praktische Eigenschaften. Während zum Beispiel eine Schraube eine hohe Zugkraft aushalten kann, lässt sich ein Lamello gut platzsparend einsetzen und kann trotzdem einer hohen Seitwärtskraft entgegenhalten.